Tastatur/Maus-Kombi Microsoft Wireless Entertainment Desktop 7000

© Christoph Wissing –

Test-Bericht Wireless Entertainment Desktop 7000

So ein UMPC ist ja gut zum reinen Surfen und Mail lesen geeignet, aber zum Tippen längerer Texte ist der eingebaute Touchscreen mit Schrifterkennung nicht die beste Lösung für einen geübten 10-Finger-Tipper.

Beim Asus R2H BH039T wurde zwar eine Mini-USB-Tastatur mitgeliefert, aber diese ist sehr klein, das Cursor-Steuerkreuz funktioniert nicht, und die Tasten sind teils merkwürdig belegt. Außerdem ist der Anschluss per Kabel lästig, es ist häufig im Weg bei einer mobilen Anwendung. Asus USB Universal Keyboard - Targus PA875

Daher musste eine Lösung her, die folgenden Mindestanforderungen genügt:

Es gibt zahlreiche Drahtlos-Tastatur/Maus-Lösungen, die jeweils ihren eigenen Standard gehorchen. Wenn man aber eine universelle Lösung möchte, die z. B. sowohl am PC als auch bei einer Playstation 3 oder einem Nokia Internet Tablet funktioniert, so ist der Bluetooth-Standard gefragt. Zu diesem Standard gehört – seit dem Jahr 2002 – ein HID-Tastatur-Profil, das die Nutzung einer solchen Tastatur an allerlei Gerät ermöglicht.

Bluetooth-fähige Tastaturen sind noch nicht so zahlreich vertreten wie sonstige drahtlose Modelle oder kabelgebundene, zudem sind sie noch mit einem deutlich Aufpreis belegt. Meine Wahl fiel auf die Tastatur/Maus-Kombi namens
Microsoft Wireless Entertainment Desktop 7000. Tastatur, Maus, Bluetooth-Empfänger

Lieferumfang

Features

Folgende Dinge sind erwähnenswert:

Zur Maus:

Das Set:

Pairing / Anschluss an bestehenden Bluetooth-Empfänger

Wenn im Rechner schon ein Bluetooth-Empfänger eingebaut ist, kann man sich den Anschluss des mitgelieferten Bluetooth-Sticks sparen. Allerdings hat der mitgelieferte Bluetooth-Stick ein nützliches Feature:
Die Tastatur funktioniert damit auch schon im BIOS, bevor irgendein Bluetooth-Treiber geladen wurde. Zudem muss man bei Benutzung des Sticks keinen Code eingeben, sondern nacheinander an den Geräten den "Sync"-Knopf drücken, ein paar Sekunden warten, und es funktioniert. Microsoft Wireless Entertainment Keyboard 7000

Am Asus R2H, der Bluetooth eingebaut hat, funktioniert das Pairing folgendermaßen:

  1. Bluetooth am Rechner einschalten
  2. Tastatur und Maus einschalten – diese haben an der Unterseiten einen Ein/Aus-Schalter. Ich lasse sie allerdings durchgehend an, weil sie von alleine bei Inaktivität in Stromspar-Modi fallen.
  3. Den Sync-Knopf an der Unterseite der Tastatur drei Sekunden gedrückt halten. Danach blinkt die Leuchte an der Tastatur im Rot-Grün-Wechsel – ist sicher nur unpolitisch gemeint.
  4. Am Rechner nach neuen Geräten suchen lassen, es sollte das Microsoft Wireless Entertainment Keyboard 7000 auftauchen.
  5. Die Tastatur auswählen und "verbinden" anklicken.
  6. Die Software am Rechner fordert nun auf, einen Key anzugeben. Hier einfach eine Zahlenfolge nach Wunsch eingeben – natürlich noch mit der alten Tastatur, oder mittels Stiftbedienung.
  7. Nun muss an der neuen Bluetooth-Tastatur genau diese Zahlenfolge eingegeben werden, die Eingabe mit der Eingabetaste abschließen. Achtung: Es fehlt jegliche Rückmeldung am Bildschirm.
    Es hätte sicher nicht geschadet, jeweils ein Sternchen für jede gedrückte Taste anzuzeigen – auch wenn ein böser Mithörer dadurch dann eventuell die Länge des Kennworts in Erfahrung bringen kann.
  8. Danach sollte eine Erfolgsmeldung am Bildschirm erscheinen, und die Tastatur kann benutzt werden.
  9. Nachfolgend ist auch nach erneutem Hoch- und Herunterfahren des Rechners oder Ein- und Ausschalten der Tastatur kein erneutes Pairing notwendig. Es wird aber erforderlich, wenn der Code der Tastatur beim erneuten Pairing an einem anderen Rechner geändert wurde. Offenbar merkt sich die Tastatur maximal ein Pairing.

Das Pairing der Maus funktioniert einfacher, hier ist kein Code am Endgerät einzugeben – wie sollte man auch? Etwa durch Mausklick- Morsen?
Microsoft Wireless Mouse 8000 Es ist sicherheitstechnisch wenig bedenklich, da man sofort bemerken würde, wenn eine fremde Maus sich genau in dem Moment anmeldet: Die eigene würde nicht solange nicht funktionieren.
Die Maus nennt sich Microsoft Wireless Mouse 8000.
Falls das Einrichtprogramm unbedingt einen Code will, geht es mit vier Nullen: 0000.

Fazit

Primäre Kritikpunkte sind der hohe Preis, die unergonomischen Sensortasten und der Notebooktastatur-typische geringe Tastenhub.
Als Pluspunkte sind die Platzersparnis durch Verzicht auf den numerischen Tastenblock, die Bluetooth-Technik, das Mini-Touchpad, und die gelungene Tastenanordnung zu nennen. Cool ist auch der Dongle, mit dem die Nutzung an jedem Rechner ohne Treiberinstallation funktionierte - für ältere Rechner würde ich meine Hand aber nicht ins Feuer legen. Nicht zuletzt gefällt natürlich auch das Design. Tastaturen müssen keine klobigen, beschissenefarbene, unansehnlichen Tastenhaufen sein.

Die Tastatur erfüllt ihren Zweck, es gibt zur Zeit keine bessere Alternative für das spezielle Einsatzgebiet.
Es wäre zu hoffen, das Bluetooth sich auch bei Tastaturen ähnlich stark durchsetzt, wie es das in vielen anderen Bereichen geschafft hat – endlich weg von herstellerspezifischen Lösungen, und hin zu Bluetooth-Geräten, die sich übergreifend nutzen lassen. Zu hoffen wäre, das auch Fernbedienungen weg von der anfälligen Infrarot-Technik hin zu Bluetooth wechseln – aber das wird wohl nur geschehen, wenn Bluetooth nicht teurer als Infrarot-Technik sein wird.

Wo wir schon beim Wünschen sind:
Ein Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000 mit Bluetooth wäre auch sehr schön, und für mich bitte auch ohne Nummernblock.

Weiterführende Verweise